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iX über barrierefreie Smartphones und Tablets
Mobiles Internet für Menschen mit Behinderungen

Hannover, 22. Mai 2013 – Mit der glatten berührungs­sensiti­ven Oberfläche ohne spürbare Markierungen können Smartphones von Haus aus nicht mit Barrierefreiheit punkten. Doch die Macher von iOS und Android haben etliche Funktionen eingebaut, die Blinden oder Sehbehin­derten die Bedienung erleichtern, schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Juni-Ausgabe. Windows Phone hingegen hat noch Nachholbedarf.

Obwohl es weder in Europa noch in den USA eine gesetzliche Verpflichtung gibt, Barrierefreiheit auf mobilen Geräten anzu­bieten, war Apple mit iOS ganz früh dabei. Auf iPhone, iPad und iPod finden sich zahlreiche nützliche Werkzeuge wie Bildschirmlupe, die Farbumkehr per Knopf­druck sowie die anwenderfreundlich umgesetzte Funktion, Texte in Mails, Kon­tak­ten oder im Kalender stufenweise bis auf eine Schriftgröße von 56 Punkt zu skalieren. Zum Aufruf eines aktiven Hyperlinks muss man nicht genau auf dessen exakte Position tippen, sondern nur auf eine beliebige Stelle der Oberfläche. Die Sprachsteuerung Siri bietet zusätzliche Erleichterung.

Für blinde Benutzer ist die VoiceOver-Funktion von Apple, be­zie­hungs­weise das Android-Äquivalent „Tippen & Ent­decken“, eine enorme Hilfe. Ist sie aktiviert, wird eine Beschrei­bung der einzelnen Bildschirmelemente beim Darüberfahren vorgelesen.

Nicht ganz so umfangreich wie Apple stellt auch Android mit Version 4.0 Eingabehilfen zur Verfügung: „TalkBack“ beispiels­weise liefert ge­spro­che­ne Beschreibungen der gerade aktiven Vorgänge. „Kick­Back“ ermöglicht Rück­meldungen verknüpft mit Vibrations­funktion und „SoundBack“ stellt Ähnliches für Audiosignale bereit.

Bei Windows Phone ist Barrierefreiheit erst seit Version 8 ein Thema. In den Einstellun­gen führt die Rubrik „Erleichterte Bedienung“ zu den klassi­schen Basics wie Lupe, Kontrast und Schriftgröße; zusätz­lich steht eine Spracherkennung bereit. „Diese schneidet jedoch in Tests neben Siri von Apple und dem vergleichbaren Feature von Android merklich schlechter ab“, urteilt iX-Chefredakteur Jürgen Seeger.

Entwicklern steht mittlerweile ein klares Regelwerk für barriere­freie iOS- und Android-Apps zur Verfügung. „Eine gut struktu­rier­te, sauber programmierte App ist eine solide Basis für eine behinderten­freundliche Bedienung“, so iX-Experte Seeger.